Klimabilanzierung
Die Bilanzierung von CO2-Äquivalenten ist ein wesentlicher Bestandteil des Nachhaltigkeitsreportings und unverzichtbare Grundlage für Ihre Reduktionsstrategie. Die Bestandsaufnahme ist somit Startpunkt für kontinuierliche Emissionsreduzierungen – bis hin zum Ziel der Klimaneutralität.
Was ist das GHG Protocol?
Das Greenhouse Gas Protocol oder auch GHG Protocol ist der international anerkannte Standard für die Emissionsbilanzierung und -berichterstattung und damit die Grundlage für die Klimabilanzierung.
- Das GHG Protocol wird von einer Vielzahl von Organisationen verwendet, darunter Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
- Die erste Version des GHG Protocol ist bereits aus dem Jahr 2001
- Die Bilanzierung wird ständig weiterentwickelt und verfeinert. Dennoch bildet das GHG Protocol nach wie vor die Grundlage für die Klimabilanzierung
Die Leitlinien des GHG Protocol
Das GHG Protocol basiert auf fünf Leitprinzipien:
Relevanz: Der CO2-Fußabdruck spiegelt die Treibhausgasemissionen des Unternehmens angemessen wider und ermöglicht es dem Nutzer, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Vollständigkeit: Der CO2-Fußabdruck umfasst alle Treibhausgasemissionen innerhalb der ausgewählten Systemgrenzen. Wenn relevante Emissionsquellen ausgeschlossen wurden, muss dies dokumentiert und begründet werden.
Konsistenz: Um Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu ermöglichen, sollten die Bilanzierungsmethoden und Systemgrenzen* auch in Folgejahren erfasst und beibehalten werden. Mögliche Änderungen der Methodik und der Systemgrenzen müssen benannt und begründet werden.
Transparenz: Alle relevanten Aspekte müssen sachlich schlüssig, klar und verständlich adressiert und dokumentiert werden.
Genauigkeit: Unsicherheiten bei der Berechnung von Treibhausgasemissionen sollen verhindert werden. Die bereitgestellten Informationen müssen genau genug sein, um den Nutzern zu ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
*Die Festlegung von Systemgrenzen ist wichtig für die Vergleichbarkeit und Transparenz der Emissionsbilanz. Sie legen fest, welche Emissionen in die Bilanz einbezogen werden und werden meist in zwei Dimensionen definiert:
1. Organisatorische Grenzen:
Diese können der finanziellen Kontrolle, operativen Kontrolle oder nach dem Anteil am Eigentum erfolgen. Ein Beispiel sind Tochtergesellschaften.
2. Operative Grenzen:
Diese orientieren sich an den Scopes.
Was verbirgt sich hinter Scope 1, 2 und 3?
Das GHG Protocol teilt Treibhausgasemissionen in verschiedene Bereiche, die sogenannten drei Scopes ein:
Scope 1: Dies sind die direkten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens. Dabei handelt es sich um Emissionen, die aus Quellen stammen, die das Unternehmen besitzt oder kontrollieren kann.
Scope 2: Bezieht sich auf Emissionen aus eingekaufter Energie, wie Strom, Wasserdampf oder Fernwärme/-kälte.
Scope 3: Umfasst alle indirekten Treibhausgasemissionen aus den Aktivitäten eines Unternehmens, die aus Quellen stammen, die nicht in dessen Besitz oder Kontrolle sind, d. h. sowohl vor- als auch nachgelagerte Quellen.
Scope-3-Emissionen stellen in vielen Unternehmen den Großteil der Emissionen dar. Bei Siemens machen sie beispielsweise mehr als 99 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Scope-3-Emissionen werden in 15 weitere Kategorien unterteilt.
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